„Musik zivilisiert. Musik macht wachsam. Musik weckt die Fantasie. Sie tröstet dich, wenn du traurig bist und sie bringt dich zum Lachen, wenn du dir Sorgen machst.“
Mit diesem Zitat des Musikers Isaak Stern lud der Musikverein Zapfendorf zu einem besonderen Konzert – einem Jubiläumskonzert – ein. Und viele folgten dieser Einladung, sodass die 55 Musiker und Musikerinnen sich über ein voll besetztes Haus freuen konnten. Eröffnet wurde das Konzert mit dem anspruchsvollen Marsch „Pomp and Circumstance March No. 3“ Dieses Stück zeigte eindrucksvoll auf welch hohem Niveau das Orchester mittlerweile musiziert.
Der Grundstein für diese Entwicklung wurde 1976 mit der Gründung der Jugendblaskapelle gelegt. In diesen 40 Jahren wurde das Orchester „erwachsen“, sodass die Bezeichnung „Jugendblaskapelle“ nicht mehr angemessen erschien. Stattdessen tritt die Formation nun als „Hauptorchester des Musikvereins Zapfendorf e. V.“ auf. Musikalisch gefeiert wurde das Jubiläum mit „A choral for a solemn occasion“ – einem Choral für feierliche Anlässe – sowie dem bekannten Jubelklänge-Marsch. Selbstverständlich gab es auch symphonische Blasmusik zu hören: Bei „An American Symphony“ zeigte das Orchester, welche Emotionen Musik hervorrufen kann. „Cartoon“ verlangte jedem einzelnen Musiker mit vielen solistischen Passagen alles ab, die Schlagzeuger mussten gar 25 verschiedene Instrumente im Einsatz haben. Und „A Showdown for Band“ bewies wie viele klangliche Facetten so ein Blasorchester aufscheinen lassen kann. Wer die Konzerte der Zapfendorfer Musiker kennt, der weiß, dass auch Filmmusik nicht fehlen darf. Bei „The Rock“ spürten die Zuhörer förmlich die packende Spannung des Action-Thrillers aus den 90ern. Die Musiker wissen jedoch nicht nur zusammen hervorragend zu musizieren, es gibt auch herausragende Solisten unter ihnen. Diese brillierten bei Swing Klassikern von Benny Goodman an ihren Instrumenten. Aber wer braucht Benny Goodman als Solist an der Klarinette, wenn Christian Senger das Publikum begeistert? Und auch Christine Meixner am Saxophon, Michael Schmutzer an der Trompete und Frank Morgenroth an der Posaune ließen die Herzen der Gäste höher schlagen.
Bei einem Jubiläumskonzert gibt es auch immer besondere Ehrungen. Diese galten Rita Hacker und Michael Schäfer. Beide sind Gründungsmitglieder des Orchesters und somit seit sage und schreibe 40 Jahren aktive Musiker. Zudem leisteten sie auch als Vorstandsmitglieder wertvolle Arbeit. Und wie sagte 1. Vorstand Thomas Ries so schön? „Sie haben weder D1 noch D2 noch irgendeine andere Prüfung – wir haben sie halt immer mitspielen lassen.“ Hoffentlich spielen sie auch noch viele weitere Jahre gerne im Orchester mit!
Und noch ein Jubiläum war zu feiern: Es war das fünfte Konzert unter Daniel Dippold, dem musikalischen Gesamtleiter des Vereins. Wie immer bereitete er seine Musiker in intensiver Probenarbeit auf diesen musikalischen Höhepunkt vor und holte aus jedem einzelnen das beste heraus. So war es nicht verwunderlich, dass das Publikum das Orchester selbst nach zwei Zugaben kaum von der Bühne lassen wollte. Doch einen Trost gab es: Das nächste Konzert findet bereits am 23.7.2016 statt. Das Motto? Überraschung!